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Einkaufskennzahlen BWL / Azubi


1. Einkaufsvolumen

  • Definition: Gesamtsumme aller Einkäufe in einem bestimmten Zeitraum (z. B. pro Jahr).
  • Warum wichtig?: Zeigt, wie groß das Einkaufsvolumen ist und welche Verhandlungsmacht ein Unternehmen gegenüber Lieferanten hat.
  • Beispiel: Eine Klinik gibt 4 Mio. € pro Jahr für Medizintechnik und Verbrauchsmaterialien aus.

2. Einsparungen / Savings

  • Definition: Differenz zwischen altem und neu verhandeltem Preis oder durch Prozessverbesserungen erzielten Kostenreduktionen.
  • Warum wichtig?: Misst den Erfolg von Verhandlungen und Einkaufsstrategien.
  • Beispiel: Ein Produkt kostete 100 €, nach Verhandlung 90 €. Einsparung: 10 %.

3. Preisabweichung (Purchase Price Variance, PPV)

  • Definition: Differenz zwischen geplantem bzw. budgetiertem Preis und tatsächlichem Einkaufspreis.
  • Warum wichtig?: Zeigt, ob man im Einkauf im Plan liegt oder ob Abweichungen entstehen.
  • Beispiel: Budgetiert: 50 € pro Artikel, tatsächlich: 55 € → Abweichung +10 %.

4. Anzahl der Lieferanten / Lieferantenstruktur

  • Definition: Wie viele verschiedene Lieferanten ein Unternehmen pro Warengruppe hat.
  • Warum wichtig?: Zu viele Lieferanten machen Prozesse teuer und unübersichtlich, zu wenige erhöhen die Abhängigkeit.
  • Beispiel: Eine Klinik bezieht OP-Handschuhe von 5 Lieferanten – Ziel: auf 2 reduzieren.

5. Liefertermintreue (On-Time Delivery)

  • Definition: Anteil der Bestellungen, die pünktlich geliefert wurden.
  • Warum wichtig?: Versorgungssicherheit! Gerade im Krankenhaus kann eine verspätete Lieferung kritisch sein.
  • Beispiel: 90 von 100 Bestellungen kamen pünktlich → Liefertermintreue 90 %.

6. Reklamationsquote / Qualitätsabweichung

  • Definition: Anteil der Lieferungen, die fehlerhaft oder mangelhaft sind.
  • Warum wichtig?: Zeigt die Qualität der Lieferanten und deren Zuverlässigkeit.
  • Beispiel: 5 defekte Produkte bei 1.000 gelieferten → Reklamationsquote 0,5 %.

7. Durchschnittliche Bestellabwicklungskosten

  • Definition: Kosten, die für die Erstellung, Bearbeitung und Abwicklung einer Bestellung anfallen (Personal, IT-System, Verwaltung).
  • Warum wichtig?: Zeigt, ob Prozesse effizient sind.
  • Beispiel: Eine Bestellung verursacht im Schnitt 50 € Kosten. Wenn man viele kleine Bestellungen macht, steigt die Summe unnötig.

8. Lagerreichweite

  • Definition: Gibt an, wie lange der aktuelle Lagerbestand bei gleichbleibendem Verbrauch ausreicht.
  • Warum wichtig?: Wichtige Kennzahl zur Vermeidung von Engpässen und Überbeständen.
  • Beispiel: Vorrat reicht für 30 Tage → Lagerreichweite 30 Tage.

9. Maverick Buying (Außerkraftkäufe)

  • Definition: Anteil der Einkäufe, die am Einkauf vorbei getätigt werden (z. B. direkte Bestellung durch Fachabteilung).
  • Warum wichtig?: Erhöht die Kosten, da keine Rahmenverträge genutzt werden.
  • Beispiel: 10 % der Bestellungen wurden ohne Einkaufsfreigabe gemacht.

10. Beschaffungsdurchlaufzeit

  • Definition: Zeit vom Bedarf (Bedarfsanforderung) bis zur Lieferung.
  • Warum wichtig?: Misst, wie schnell der Einkauf Bedarfe abwickelt.
  • Beispiel: Von der Bedarfsmeldung bis zur Lieferung vergehen im Schnitt 7 Tage.
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