„Karten machen Leute“ – 10 Tipps für professionelle Visitenkarten
1. Das Format
Jedes Land hat seine typischen Visitenkarten, deshalb gibt es auch keine einheitliche Standardgröße von Visitenkarten. Das übliche Format in vielen Ländern Europas ist jedoch Breite: 85mm x Höhe: 55 mm. Dieses Format wählen die Deutschen, Österreicher, Franzosen, Italiener, Spanier und auch Holländer und Türken sehr gern. Ob Quer- oder Hochformat, das ist abhängig vom eigenen Gusto. In Japan beispielsweise sind die Visitenkarten 6 mm breiter als in Deutschland.
2. Gestrichenes oder ungestrichenes Papier
Vorteile von gestrichenem Papier, wie es zum Beispiel bei Bilderdruckpapier der Fall ist, sind die glatte Oberfläche und die damit einhergehende schärfere Druckqualität. So sind Details noch präziser und die Farben brillanter, als bei ungestrichenem Papier. Ungestrichenes Papier dagegen hat meist eine etwas rauere und offenporige Oberflächenstruktur. Die Farbe kann dadurch sehr gut aufgenommen werden. Die Bildwiedergabe ist weicher als bei gestrichenem Papier und es verleiht ein natürliches Aussehen.
3. Die Grammatur
Eine Visitenkarte sollte mindestens aus 300 g/m² Papier bestehen, um eine gewisse Wertigkeit zu vermitteln. Eine einzelne Karte wiegt dann etwa 1,40 Gramm. Mit dem höheren Papiergewicht steigt auch die Stabilität des Bedruckstoffes. In Europa geht der Trend zu sehr schweren Visitenkarten mit bis zu 800 g/m².
4. Die Schriftgröße und Schriftart
Die Punktgröße, die man im Schriftmenü auswählen kann, ist relativ. Deshalb ist nicht die Schriftgrößte das wichtigste Kriterium bei der Auswahl von Schriftgröße und -art, sondern die Lesbarkeit. Diese wiederum hängt von der Schriftart ab, welche man wählt. Wie also am besten vorgehen? Als ersten Schritt sollte man die Schriftart festlegen und dann verschiedene Schriftgrößen ausprobieren.
5. Das Farbprofil
Eine simple und doch oft nicht beachtete Sache ist das Farbprofil oder der sogenannte Farbraum, in der die Druckdaten der Visitenkarte angelegt werden. Der richtige Farbraum für Druckerzeugnisse ist CMYK. Denn CMYK ist ein subtraktives Farbmodell, welches für Druckerzeugnisse unerlässlich ist. Druckdaten im RGB Farbraum erhalten im Endergebnis ungesättigte Farben und einen Grauschleier. Die Umrechnung von RGB in CMYK ist verlustbehaftet, deshalb sollten Druckdaten immer in CMYK angelegt werden.
6. Der goldene Schnitt
Der goldene Schnitt ist ein bestimmtes Teilungsverhältnis, welches eine harmonische Komposition für den Betrachter erzeugt. Für Visitenkarten ist dieses Seitenverhältnis von ca. 1,43 bis 1,8 (kurze zur langen Seite) oder auch 5:8. Oder auch: Man teilt eine Strecke so in zwei Teile, dass der kleinere Teil sich zum größeren Teil genauso verhält wie der größere Teil wiederum zum Ganzen. Von unzähligen asymmetrischen Aufteilungsmöglichkeiten ist der goldene Schnitt der, der immer wieder besondere Beachtung findet.
7. Effekte und Veredelungen
Um Visitenkarten mit außergewöhnlichen Merkmalen zu versehen, können Veredelungsverfahren angewendet werden. Neben Prägung, Reliefdruck und Heißfolienprägung gibt es hochglänzende oder seidenmatte Druckfarben bzw. Lacke, die das Druckbild vom Durchschnitt abheben. Partieller UV-Lack beispielsweise kann wie der Reliefdruck ein plastisches Erlebnis schaffen, welches haptisch erfahrbar ist. CEWE-PRINT.de beispielsweise bietet seinen Kunden ebendiesen Relieflack sowie UV-Lack oder Cellophanierung an.
8. Foto ja oder nein?
In einigen Branchen, wie zum Beispiel im Vertrieb, wird ein Foto auf der Visitenkarte sehr geschätzt, man hat ein Bild zum Namen auf der Karte und die Erinnerung fällt leichter. Es sollte jedoch gründlich überlegt werden ob ein Foto sinnvoll ist. Ein professionelles Foto vom Fotografen ist hier Pflicht, alles andere wirkt unseriös. Ein Foto schränkt zudem die Papierauswahl stark ein, denn es sollte gestrichenes Papier verwendet werden um das Foto deutlich abzubilden.
9. QR-Codes?
OR-Codes schaffen die Verbindung zwischen der realen und der digitalen Welt durch kleine schwarz-weiße Quadrate. Sinnvoll sind diese QR-Codes für das Hinterlegen weiterführender Informationen oder das digitale Hinterlegen von Daten, die dann direkt im Smartphone gespeichert oder darauf abgerufen werden können. Dafür sollte die weiterführende Webseite für mobile Endgeräte optimiert sein. Wenn nicht alle Informationen auf die Visitenkarte passen, ist ein QR-Code eine passable Lösung. Der Code sollte jedoch ansprechend in das restliche Design der Visitenkarte integriert werden, das heißt, dass das Corporate Design nicht beeinträchtigt werden sollte.
10. Mehrsprachigkeit
Eine mehrsprachige Visitenkarte ist in internationalen Branchen keine Seltenheit. Hier eignet sich besonders die Variante, die Vorder- und Rückseite in unterschiedlichen Sprachen bedrucken zu lassen. Bei Partnern oder Kunden aus Osteuropa oder Asien bietet es sich an, die Rückseite mit der Amtssprache zu bedrucken, besonders wenn diese keine lateinischen Schriftzeichen verwendet. Wichtig ist auch die professionelle und einheitliche Übersetzung der Sprachen, denn eine falsche Berufsbezeichnung kann schnell zu Verwirrungen führen. Auf akademische Titel und Grade sollte verzichtet werden, da diese verunsichern können. Ausnahme hier: Doktor und Professor.
Mit diesen Tipps kann Ihnen bei der Erstellung Ihrer eigenen Visitenkarten nichts mehr passieren.
Gastautorin: Fenna Willers