Das Gestern, Heute und Morgen: Mit der und nach der Krise in konstruktiv-kritischer Betrachtung


Das Heute ist geprägt von Corona-Viren und die unkontrollierte Möglichkeit der Verbreitung in Deutschland. Gefolgt von Diskussionen und ersten markanten Anzeichen für eine Wirtschaftskrise, welche lange erwartet und prognostiziert wurde. Dennoch ist nicht davon auszugehen, dass der einzige Grund hierfür die Corona-Situation ist, sondern eine Vielzahl von Entwicklungen über viele Jahre.

Zukunftsforscher gehen aktuell sogar davon aus, dass auch nach der Corona-Krise keine absolute Normalität zurückkehren wird. Es wird nach Tiefenkrisen eine neue Zukunftsrichtung geben, welche unsere neue Gegenwart aktiv gestalten und formen wird.

In der aktuellen Zeit scheint die gewollte, geforderte und auch gelebte körperliche Distanz bei vielen Menschen zu erwirken, dass man mehr über Lebenstempo, digitale Kommunikationsformen, Lebensfokussierung und Sinn nachdenkt. Somit erwächst bekanntlich auch aus sehr tiefen Krisen und Erfahrungen im Nachgang häufig noch eine gute und wichtige Erkenntnis für die Zukunft.

Aktuelle Einschränkungen in Leben und Wirtschaft werden prognostiziert nicht zu einem mittelfristigen Nullpunkt führen, allerdings den Blick schärfen, Platz für neue Möglichkeiten schaffen und erkennen lassen, dass Verzicht in manchen Fällen auch Befreiung bedeutet.

Selbstredend ist es und bleibt es schrecklich, wenn man aufgrund der Corona-Krisen das menschliche Leid und die Vielzahl an verstorbenen Menschen sieht, allerdings muss die Erkenntnis und Fokussierung bestehen bleiben, dass ein Leben nach einer Krise immer weitergehen muss. Ebenso muss sich aus einer solchen Tiefenkrise ein Leitbild für die Zukunft ergeben, damit eine Lernkurve als primäre Essenz nachhaltig bestehen bleibt. Nur so ergibt sich ein nachhaltiger Sinn mit Zukunftsperspektive und Folgewirkkraft.

Solidarisches und menschliches Miteinander hat über lange Jahre gefühlt immer weiter an zentraler Bedeutung verloren und rückt verständlicherweise in Zeiten von weitgehend unkontrollierbaren globalen Vorfällen wieder vermehrt in die eigene Handlungsmaxime von vielen Menschen.

Tendenziell ist davon auszugehen, dass auch die globalen Produktionsketten und „just-in-time-Produktionen“ auch nach der aktuellen Krise weitgehend bestehen bleiben werden und nur anteilig neu definiert werden. Aufgrund der immensen verzweigten Wertschöpfungsketten in der gut vernetzten Welt bleibt dies bildlich gesprochen ein wichtiger „Treibstoff für den globalen Wertschöpfungsmotor“.  Begleitend ist allerdings davon auszugehen, dass es in Deutschland zukünftig wieder mehr Zwischenlagerstätten und Eigenproduktionen geben wird. Ja sogar ggf. einen spürbaren Aufschwung für das lokale Handwerk, welches wieder mehr an Präsenz und Wertigkeit in der allgemeinen Bevölkerungsbetrachtung erhalten wird.

Der zeitweise eingeschränkte Aktionsrahmen wird nach Lockerung der Regularien sicherlich auch dazu führen, dass viele Mitmenschen den gestauten Tatendrang frei ausleben werden und wieder viel mehr als Privileg wahrnehmen können. Die Besonderheit des damalig „Normalem“. Die hohe Präsenz im Präsens. Gemeint ist das gefühlte, aktive Leben im Hier und Jetzt. Das Erleben von hoher Wertigkeit in der neuen Gegenwart mit neuen aber auch altbekannten Freiheiten.

Sieht man heute in den Medien aus Italien musizierende Menschen von Balkonen, so zeigt dies, dass trotz tiefer Krisen und menschlicher Tragödien der Wille auf eine schöne Zukunft ungebrochen scheint. Die Fokussierung der Gesellschaft darauf, dass es auch in schweren Zeiten immer noch Momente gibt, welche mit einem Lächeln beschenkt werden müssen bzw. sollten.  

Ebenso zeigen Satellitenbilder temporär smogfreie Bilder von Produktionsgebieten aus z.B. Italien und auch China usw. – Der CO2-Ausstoss der Menschheit wird gesenkt und zeigt erste Spuren der ökologischen Relevanz. Eine unfreiwillige Relevanz, allerdings eine wichtige Erkenntnis, dass Dinge möglich sind, obgleich auch Krisen enorm viele Schattenseiten vorbringen und unfassbar traurige Verabschiedungen von uns Menschen einfordern.

Ungewollte Entschleunigung bremst uns aktuell enorm, schränkt uns ein, zeigt uns aber auch Möglichkeiten auf. In einem positiven Geist wachsen auch mit und nach dunklen Tagen immer wieder helle Lichtmomente, welche uns Wege aufzeigen, die Zukunft prägen und uns mit einem schönen „Morgen“ bereichern werden.

Einem alten Zitat folgend, schließen wir den heutigen Beitrag:

„In einer Welt, in der man alles sein kann,
sollte man allseitig bereichernd
und freundlich miteinander sein.“

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